Pfalz-Wittelsbacher
Abbildung 2.3 und 2.4

Abkürzungen: ~600 um 600, a. d. an der, Abd. Abdankung, Abh. Abhängigkeit, -b˘g. -burg, Bf. Bischof, -bg. -berg, Bgf. Burggraf, Bm. Bistum, d. Ä. d. Ältere, d. Ju. d. Junge, d. Jü. d. Jüngere, dt. deutsch, Ebf. Erzbischof, Ebm. Erzbistum, Ehz. Erzherzog, Fsm. Fürstentum, Fst. Fürst, Gf. Graf, Gfn. Gräfin, Gft. Grafschaft, Ghz. Großherzog, Ghzn. Großherzogin, Hz. Herzog, hzgl. herzöglich, Hzm. Herzogtum, Kf. Kurfürst, Kfm. Kurfürstentum, Kg. König, kgl. königlich, Kgn. Königin, Kgr. Königreich, Ks. Kaiser, Kurw. Kurwürde, Lgf. Landgraf, Mgf. Markgraf, Mgft. Markgrafschaft, n. 992 nach 992, Nied. Nieder-, Ob. Ober-, P.U./PU Personalunion, Pfg. Pfalzgraf, Pr./Prz. Prinz, Prät. Prätendent, Przr. Prinzregent, Reg. Regent(in), Sign. Signore, Sn. Seigneur, Statth./Sth. Statthalter, Thronf. Thronfolger, Unt. Unter-, v. 1045 vor 1045, v. Tirol von Tirol (v. wird dabei oft weggelassen, Bsp.: Gf. Hoya Gf. v. Hoya)
Beschreibung
Mit Kf. Maximilian III starb 1777 der letzte Bayern-Wittelsbacher. Ihm folgte der Pfalz-Wittelsbacher Karl Theodor, seit 1742 Kurfürst v. d. Pfalz. Seine Linie, Sulzbach, trat an die Stelle der 1742 erloschenen Kurlinie Neuburg, aus der sie 1614 hervorgegangen war. Das Haus Neuburg wiederum war 1685 auf die Kurlinie Simmern gefolgt, aus der 1459 ihr Stammhaus Zweibrücken hervorgegangen war. (Letzteres erwarb 1459 zugleich Veldenz von der Familie Geroldseck, den späteren von der Leyen.)
Der Zweig Simmern schließlich war 1559 auf die alte Kurlinie gefolgt, aus der er bei Rudolfs II Tod 1410 entsprungen war, und zwar zusammen mit den Abzweigungen Mosbach und Neumarkt, deren letzter Sproß, Christof III, von 1440 bis 1448 Dänemark als König regierte.
Bei Neuburg handelte es sich übrigens um ein bayrisches Gebiet aus der Hinterlassenschaft Georgs v. Landshut, das nach seinem Tod 1503 über seine Tochter Elisabeth durch ihre Ehe mit Ruprecht († 1504) der alten Kurlinie und nach deren Ende 1559 der Linie Zweibrücken zufloß, die schließlich nach dem Ableben Wolfgangs 1569 eine eigene Neuburger Linie unter Philipp Ludwig einrichtete.
Dessen ältester Bruder Karl I eröffnete gleichzeitig den Zweig Birkenfeld, von dem 1630 Bischweiler abzweigte. Dieser Zweig trat nach Kf. Karl Theodor 1799 an die Stelle Sulzbachs, und zwar in Person Maximilian Josephs. Er erlangte auch die Königswürde. Die Familie der bayrischen Könige des 19. Jh. war also: Wittelsbach-Pfalz-Simmern-Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler.
Erwähnenswert sind noch die schwedischen Könige (seit 1654) der Linie Kleeberg, die 1604 von Zweibrücken abzweigte. Der letzte, Karl XII († 1718), war der große Widersacher Zar Peters d. Gr. im Nordischen Krieg.
Ferner führten seit 1799 die Prinzen der 1654 von Bischweiler ausgegangenen Seitenlinie Gelnhausen den Titel eines Herzogs in Bayern. Zu ihr gehörte auch Elisabeth (Sisi, Sissi), die Gattin Ks. Franz Josefs.